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  • stefan120

Stadtbienen - besser als ihr Ruf!

Bienen in der Stadt - ein Trend und eine Tradition


Unsere Kölner, Siegburger und Bonner Stadtbienen finden - im Gegensatz zu Landbienen, die oftmals mit Monokulturen leben müssen - eine besonders große und vielfältige Auswahl an Tracht (Blütenpflanzen, Pollen und Nektar) im städtischen Raum vor. Der Kölner Honig schmeckt köstlich! Im Frühjahr werden die Kölner Stadtbienen schon von den Frühblühern wie Weiden, Ahorn und Robinie verwöhnt. Der erste Polleneintrag der Kölner Stadtbienen wurde 2017 schon am 13. Februar beobachtet. 2019 gab es vom 27. Februar an schon Nektareintrag von der Kornelkirsche! 202o wurde der letzte Eintrag von Nektar noch im Oktober registriert. Eher selten gehen die Buckfast-Bienen aus der Brut, meist zum Beginn des Januar für zwei Wochen. Doch es kommt auch immer öfter vor, das es keine Brutunterbrechung mehr gibt, wie bei der Ligusticabiene üblich. Im Sommer ist der städtische Tisch für die Honigbienen reicht gedeckt. In den Kölner Parks, dem Stadtwald, dem Mediapark, privaten Parkanlagen, dem Botanischen Garten, dem Rheinufer, dem Park des Kardinals und nicht zuletzt in den kleinen Parks und Gärten an den zahlreichen Kirchen in der Kölner Innenstadt finden Bienen eine große Vielfalt an Tracht vor. Aus kohlenhydratreichem Nektar machen die Bienen Honig, mit dem die Brut gefüttert wird. Der Nektar befindet sich in den tiefen Kelchen der Blüten und muss dort von den Bienen über ihr Mundwerkzeug (Saugrüssel) in ihre Honigblase aufgezogen werden. Nach 100 Blütenbesuchen kehrt die Biene mit einer vollen Blase (20 Milligramm Nektar) wieder zurück zum Stock und übergibt dort einer Stockbiene den Inhalt. Neben dem Nektar sammeln die Bienen auch Honigtau an Bäumen und Sträuchern. Honigtau ist eigentlich nichts anderes als Exkremente von Läusen, die von den Bienen aufgesammelt und in den Stock gebracht werden. Ist der Anteil aus gesammeltem Honigtau im Honigglas hoch, wird dieses als Waldhonig deklariert, wie im Sommer 2020 in der Kölner Innenstadt! Während die Biene den süß duftenden Nektar aus den Tiefen der Blüte saugt, kommt sie mit den Staubbeuteln der Pflanze in Berührung. Der Pollen bleibt daraufhin im Haarkleid der Biene hängen und wird anschließend von ihr mitgetragen. Den angehafteten Teil schiebt sie nun an ihre Hinterbeine und sammelt ihn dort zu einem Pollenhöschen. Bei ihrem nächsten Blütenbesuch streifen die anklebenden Pollenkörner eine Narbe einer anderen Pflanze, die somit bestäubt wird. Wenn die Biene genug vom eiweißreichen Pollen gesammelt hat, kehrt sie zurück zum Stock und übergibt diesen ebenfalls an die Stockbienen. Die Stockbienen reichern ihn mit Nektar und Speichel an und lagern ihn in Waben, die zumeist nahe der Brut angelegt sind, um auf kurzem Wege die Nachkömmlinge damit zu füttern. Das Wabenkonstrukt aus Wachs entsteht übrigens aus einer Zusammenarbeit vieler Arbeiterinnen, die an ihrem Hinterleib auf der Bauchseite feine Wachsplättchen ausschwitzen. Die Frühtrachten und Sommertrachten unseres Honigs unterscheiden sich im Geschmack und bieten so eine besonders willkommene Abwechslung. In der Stadt Köln kommen Bienen deutlich seltener oder auch gar nicht mit bienengefährlichen Pflanzenschutzmitteln in Kontakt, denn im Gegensatz zu den ländlichen Regionen gibt es in der Stadt keine riesigen Monokulturen, die nach wenigen Wochen verblüht sind. Zudem werden in Köln viel weniger Pestizide, Herbizide und Fungizide gespritzt – somit ist Stadthonig nachweislich unbelasteter und das Bienenvolk zufriedener. Untersuchungen haben übrigens ergeben, das es in Deutschland so gut wie gar keinen unbelasteten Landhonig mehr gibt. Glyphosat, diverse Spritzmittel für Sonnenblumenfelder oder sog. Blühstreifen, Raps oder Gemüse sorgen für meldepflichtige Rückstände in Honigen. Leider versagt die EU-Politik hier völlig. Wenn man sich einmal die Bestäubungsleistung der Honigbienen in der Nahrungskette genauer ansieht, kann man erahnen, welch wichtigen Beitrag die Honigbiene auch in der Stadt Köln zum Erhalt der Artenvielfalt beiträgt. 80 % der Blütenpflanzen in der Stadt werden durch Bienen bestäubt. Die Verfügbarkeit eines Großteils der Nahrungsmittel wie viele Obst- und Gemüsesorten, aber auch Nüsse und Öle haben wir den Bienen zu verdanken. Das macht sie zum drittwichtigsten Nutztier hinter Schwein und Rind und von essenziellem Wert für den Menschen. Sterben die Bienen, könnte dies eine schwere Lebensmittelkrise auslösen. Unsere Bienen fliegen bei ihren Ausflügen bis zu 6 km weit und können 30 km/h erreichen. Sie wiegen ca. 500 mg und tragen selbst 45 mg Nektar. Eine Biene, die im Frühjahr bzw. Sommer zur Welt kommt, hat ca. 42 Tage zu leben. Eine Arbeiterin, die im Herbst auf die Welt kommt, lebt ca. sechs Monate lang. Gewissermaßen ist der Biene ein Energiepensum geschenkt, welches sie im Sommer in kurzer Zeit verbraucht und welches im Winter, durch eine inaktivere Lebensweise, länger anhält. "Ihre Majestät", die Königin, wird ca. 5 Jahre alt und legt pro Sommertag ca. 2.000 Eier in die Waben, die nach 5 bis 7 Tagen zu einer verpuppungsreifen Larve herangewachsen sind. Im Winter bestehen unsere Bienenvölker aus 10.000 bis 15.000 Bienen und im Sommer aus bis zu 50.000 Bienen. Der Bien, also der Bienenstaat, ist als Super-Organismus ein komplexes Zusammenspiel von mehr als 40.000 Individuen. Innerhalb dieses Organismus unterscheidet man zwischen drei Bienenwesen: Die Arbeiterinnen, die Königin und die Drohnen. Die größte Gruppe stellen die Arbeiterinnen dar, die für die meisten Aufgaben im Bienenstock zuständig sind. Unser Honig hat optimalerweise ca. 16 bis 20 % Wassergehalt und besteht überwiegend aus Fruchtzucker und Traubenzucker, aus Mineralstoffen und Fermenten, Pollen und geringen Spuren von Wachsteilchen. Unseren Bienen lassen wir immer ausreichend Honig zum Überwintern und nehmen nur die Überschüsse. Dies sind jährlich ca. 15 bis 50 kg pro Bienenvolk und Beute. Bienen fliegen übrigens nicht immer, sondern leisten 8 Stunden Stockdienst, 8 Stunden Außendienst sowie 8 Stunden Ruhepause. Das Imkern ist unsere Freizeitbeschäftigung und als Hobby bestens geeignet, einen sichtbaren Teil zum Erhalt der Honigbiene beizutragen. Allerdings gelingt dies nur, wenn man bereit ist viel zu lernen. Es geht uns vorwiegend darum, die Ökologie und die wesensgerechte Bienenhaltung zu fördern, indem wir Honigbienen halten, züchten und pflegen und Menschen in der Stadt Köln für unser Projekt gewinnen. Das geht natürlich am leichtesten mit dem köstlichen Honig aus Köln.

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